Tropfenschildkröten lassen sich am besten in so genannten Aquaterrarien unterbringen. Dies klingt nun wilder als es eigentlich ist, handelt es sich dabei doch um ein einfaches Aquarium aus dem Zooladen.
Direkt eins vorweg: Tropfenschildkröten sind extrem stressempfindliche Wasserschildkröten. Bereits der Sichtkontakt zu Artgenossen kann die Tiere derart stressen, dass sie die Nahrungsaufnahme einstellen. Aus diesem Grund ist es enorm wichtig, dass die Tiere einzeln gehalten werden.
Da Tropfenschildkröten keine ausdauernden Schwimmer sind und nicht besonders groß werden, muss das Aquaterrarium zur Haltung dieser schönen Tiere nicht besonders groß sein. Ideal sind Becken, die eine größere Grundfläche haben – die reine Aquarienlänge ist also nicht ganz so wichtig, wenn das Becken dafür eine gewisse Breite hat. Solche Becken müssen in der Regel angefertigt werden, dies ist bei vielen Zoohandlungen jedoch ohne Probleme möglich. Ein Hinweis sei hier gegeben: Sehr breite Becken sind schlecht zu versorgen, weil man hinten unten nicht mehr ordentlich arbeiten kann.
Der Wasserstand muss nicht besonders hoch sein, 15 cm sollten aber keinesfalls unterschritten werden. Wenn das Becken durch Wurzeln, Steine und Pflanzen gut strukturiert wird, kann der Wasserstand auch (deutlich) höher sein.
Tropfenschildkröten lieben dicht bewachsene Aquaterrarien, welche mit Wurzeln und Steinen ausgestattet sind. So wirkt das Becken nicht nur für das menschliche Auge schöner, sondern für die Tiere auch größer. Um sich fortzubewegen, müssen sie die „Hindernisse“ überklettern oder umgraben, wodurch sie auf natürliche Weise beschäftigt sind.
Als Bodengrund hat sich eine etwa 5-8 cm dicke Sandschicht bewährt. Eine so hohe Sachschicht hat mehrere Vorteile: Pflanzen, die in einem Tropfenschildkröten-Becken keinesfalls fehlen dürfen, können besser wurzeln; wenn sie bereits in einer gewissen Tiefe eingepflanzt werden, buddelt die Schildkröte sie auch nicht direkt wieder aus. Außerdem können die Tiere die Sandschicht nach Futter durchsuchen. Des Weiteren übernimmt der Bodengrund eine Filterleistung, da dort Bakterien angesammelt werden.
Oftmals werden eingebuddelte Wasserpflanzen auch von den ruhigen Tropfenschildkröten zertrampelt, deswegen haben sich als Bepflanzung schwimmende Unterwasserpflanzen wie Wasserpest, Cabomba und Hornkraut sehr bewährt. Auch auf Wurzeln festgewachsene Anubias oder Wasserfarne sehen hübsch aus und überleben in Aquaterrarien mit Wasserschildkröten etwas länger.
Die Haltung von Sumpfschildkröten erfordert eine ausgiebigere Beschäftigung mit dem Landteil – denn dort verbringen sie viel Zeit ihres Lebens. Aus diesem Grund sollte der Landteil großzügig etwa einem Fünftel des Wasserteils entsprechen und eine Tiefe von gut 15 cm aufweisen. Nun gibt es zwei Möglichkeiten:
- Der Landteil wird mit Sand/Erde befüllt und dann mit Pflanzen (z. B. Efeutute, Grünlilie oder Zwergpfeffer) bepflanzt. So können sich die Tropfenschildkröten unter den Pflanzen verstecken und gegebenenfalls im Sand/Erdegemisch einbuddeln.
- Der Landteil wird mit Sphagnum-Moos befüllt. Dieses muss (ebenso wie das Sand/Erdegemisch in der ersten Variante) stetig feucht gehalten werden.
Dieser Landteil ist nicht nur für Weibchen als sogenannter Eiablageplatz erforderlich. Auch männliche Tropfenschildkröten nutzen einen Landteil zum Ruhen und Eingraben.
Als Übergang zwischen Land- und Wasserteil können Weidenholzbrücken, Äste oder Korkrinde verwendet werden. Hierauf scheint dann die HQI-Lampe mit UV-B-Anteil, wodurch lokale Temperaturen von 40-45 Grad Celsius erreicht werden. Tropfenschildkröten sonnen sich zwar nicht so ausgiebig wie Schmuckschildkröten, dafür wesentlich häufiger als Schlammschildkröten.
Die Themen Beleuchtung und Technik (also Filterung und Heizung) werden in den jeweiligen Unterkapiteln ausführlich behandelt.