Die Ernährung

Man unterscheidet bei der Ernährung von Wasserschildkröten zwischen omnivoren und carnivoren Fressverhalten. Tropfenschildkröten ernähren sich omnivor, was bedeutet, dass sie sowohl Pflanzen als auch tierische Nahrung zu sich nehmen. Zu den carnivoren Ernährern zählen beispielsweise Schlammschildkröten, sie fressen beinahe ausschließlich Tierisches.

In der Natur fressen Tropfenschildkröten an pflanzlichen Teilen hauptsächlich Beeren, Gräser, Moose, Grünalgen, Laub und Samen. An tierischer Nahrung wird, lebend oder als Aas, alles gefressen, was erbeutet werden kann: Regenwürmer, Schnecken, Wasserinsekten, Grillen, Ameisen, Grashüpfer, Larven und diverse Käfer.

In menschlicher Obhut fressen Tropfenschildkröten in der Regel mehr tierische Nahrungsmittel als Pflanzen, dennoch – und gerade deswegen – müssen beide Bestandteile gefüttert werden.

Die Versorgung mit pflanzlicher Nahrung ist dabei ziemlich leicht: Da das Aquaterrarium für Tropfenschildkröten ohnehin stark bepflanzt sein soll, kann sich das Tier jederzeit frei bedienen. Besonders beliebt sind dabei Wasserlinsen, Wasserpest, Hornkraut und andere schnellwachsende Pflanzenarten.

Zur Fütterung tierischer Nahrung eignen sich Regenwürmer, Asseln, Schnecken, Heuschrecken und Wasserinsekten aus dem Teich. Ab Frühling können außerdem Mückenlarven aus Eimern gefischt werden. Das Lebendfutter kann also im heimischen Garten oder im Wald um die Ecke eingesammelt und direkt verfüttert werden. Da unser Bedarf an Futterwürmern deutlich unsere Buddelkraft übersteigt, kaufen wir diese auch online zu. Die Tiere sollten, wenn sie nicht direkt verfüttert werden, in einem Wurmkomposter gehältert werden. Andernfalls können die Würmer bei falscher Lagerung leicht verderben.

Bei der Suche nach Lebendfutter in der Natur müssen einige Dinge, wie der Naturschutz oder das Fischereirecht, beachtet werden. Umfangreiche Informationen zu dieser Thematik findest Du beispielsweise hier.

Wer keine Zeit oder Lust hat, ständig Lebendfutter zu kaufen oder zu suchen, der kann in den üblichen Zooläden Frostfutterpakete erwerben. Dieses ist meist in kleinen Würfeln vorportioniert – diese müssen dann nur noch unter kaltem Wasser aufgetaut werden und können dann direkt ins Becken gegeben werden. Besonders beliebt sind auch hier die Mückenlarven (vor allem rote Mückenlarven werden gerne gefressen), Krill, Mysis und Tubifex. Auch gefrorene Mäusebabys werden, wenn sie aufgetaut sind, gerne von Tropfenschildkröten erlegt.

Trockenfutter kann in Form von Gammarus, Shrimps, Anchovis,Grashüpfern und z.B. Tetra ReptoMin gefüttert werden. Nichts ist schlimmer als komplett einseitige Ernährung.

Ganz grundsätzlich ist es wichtig, dass sich die Tiere jederzeit selbstständig mit Kalzium versorgen können. Das ist jedoch ganz einfach: Man kann einfach etwas Sepia-Schulp ins Becken legen. Dieses gibt es für Vögel in jeder Zoohandlung, man sollte jedoch nur das weiße Sepia kaufen; gefärbtes Sepia enthält oft zusätzliche Mineralien, die für Wasserschildkröten nicht besonders nützlich sind.

Eine strittige Frage ist, wie viel wie oft verfüttert werden sollte. Hierzu gibt es keine goldene Regel, die blind befolgt werden kann. Viele Halter füttern an drei bis vier Tagen die Woche tierische Nahrung etwa in der Menge, die der Kopfgröße entspricht. Pflanzliche Nahrung muss, wie bereits gesagt wurde, jederzeit zur Verfügung stehen – dadurch wird auch immer verhindert, dass das Tier verhungert. Fährt man beispielsweise für ein paar Tage in den Urlaub, ist es nicht nötig, dass das Tier in der Zwischenzeit gefüttert wird – es versorgt sich durch die Pflanzen selbst.

Ãœbrigens: Bei unzureichender UV-B-Versorgung und falscher Ernährung färben sich die „Tropfen“ weißlich. Dies passiert jedoch nicht sofort, sondern erst nach längerer Zeit. Um schön gefärbte Tiere zu haben, ist die ideale Ernährung also genauso wichtig wie die ideale Beleuchtung. Mehr dazu im nächsten Unterkapitel.